2024: Weiterer Wachstum
Im Jahr 2024 setzte die DGRe ihren Wachstumskurs fort und schärfte ihr Profil als wissenschaftliche Stimme des Rettungsdienstes. Im April wurde die Gesellschaft Mitglied im DIN e.V. und erhielt damit unmittelbaren Zugang zu normungsbezogenen Prozessen. Im Juni startete eine umfangreiche Mitgliederbefragung mit über 100 Teilnehmenden, deren Ergebnisse nun in die Weiterentwicklung von Informationswegen, Sektionen und Angeboten einfließen.

Ein Schwerpunkt lag 2024 auf der weiteren Etablierung des German Journal of Paramedic Science (GJoPS): Das Journal erhielt im Juni eine Förderung des Landes NRW von knapp 10.000 Euro, und die Jahresausgabe 2024 umfasste acht wissenschaftliche Beiträge. Parallel positionierte sich die DGRe mit einer Stellungnahme zur Notfallreform klar in der gesundheitspolitischen Debatte.
Zur Förderung des Nachwuchses schrieb die DGRe ab Juli einen Förderpreis für Bachelor- und Masterarbeiten aus. Mit Christian Bauer wurde der Wissenschaftliche Beirat verstärkt. In der Forschung markierte die Veröffentlichung der Berufstreuestudie 2 im August einen weiteren Meilenstein. Ebenfalls im August konnte das 500. Mitglied begrüßt werden, ein sichtbares Zeichen für die wachsende Attraktivität der Gesellschaft.
Fachlich präsentierte sich die DGRe 2024 unter anderem mit einem Vortrag von Christian Frieß auf der Messe Florian und mit dem DGRe-Hochschultag im Dezember. Das Bündnis Pro Rettungsdienst mahnte im Oktober erneut eine zügige Notfallreform an, ein Anliegen, das die DGRe weiterhin aktiv unterstützt. Insgesamt zeigt 2024 ein Jahr, in dem wissenschaftliche Infrastruktur, politische Wirksamkeit und Mitgliederbeteiligung deutlich ausgebaut werden konnten.
2023: Die eigene Fachzeitschrift entsteht
Im Jahr 2023 stand die Arbeit der DGRe im Zeichen von Wachstum und Profilbildung. Auf der Mitgliederversammlung am 11. Februar wurde der Vorstand neu aufgestellt: Stefanie Gonschorek übernahm das Amt der zweiten Vorsitzenden, die frei gewordene Beisitzerposition ging an Greta Lamping. Gleichzeitig beschloss die Versammlung einen reduzierten Beitrag für Studierende und Auszubildende, um den Nachwuchs gezielt zu fördern.

Der Vorstand tagte zehnmal in regulären und erweiterten Sitzungen und band Fachgruppen sowie projektverantwortliche Mitglieder stärker ein. Über das Jahr verteilt fanden mehrere Online-Workshops zu Themen wie Gütekriterien diagnostischer Tests, Forschungsfragenentwicklung und Statistik statt. Mit dem Forum Rettungswissenschaften, zwei Minisymposien und dem DGRe-Hochschultag setzte die Gesellschaft wichtige inhaltliche Akzente und war zusätzlich auf zahlreichen Kongressen, Symposien und in Podcasts präsent.
In der gesundheitspolitischen Debatte brachte sich die DGRe durch Stellungnahmen zur Notfallversorgungsreform sowie durch ihre Mitwirkung im Bündnis Pro Rettungsdienst aktiv ein. Parallel wurden Forschungsprojekte wie die Berufstreue-Folgeerhebung vorangetrieben und mit TCPR 2023 eine neue Studie zur telefonisch angeleiteten Reanimation gestartet.
Ein besonderer Meilenstein des Jahres war die Gründung des German Journal of Paramedic Science (GJoPS), der ersten eigenen wissenschaftlichen Fachzeitschrift der DGRe, die in Kooperation mit der FH Münster betrieben wird. Gemeinsam mit der neu eingerichteten Ethikkommission stärkt sie die wissenschaftliche Infrastruktur der Rettungswissenschaft. Zum 31.12.2023 zählte die DGRe 455 Mitglieder, mit deutlich wachsendem Anteil an Studierenden und Auszubildenden.
2022: Die ersten Präsenzveranstaltungen

2022 war es endlich soweit. Die Corona-Pandemie erlaubte es endlich wieder Präsenzveranstaltungen durchzuführen. Dies waren im April 2022 das 2. Forum Rettungswissenschaften an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt und im September 2022 die Klausurtagung an der Technischen Universität Darmstadt. Auf der Mitgliederversammlung, welche im Rahmen des 2. Forum Rettungswissenschaften – ebenfalls in Präsenzform – stattfand, gab es die erste Vorstandswahl seit der Gründung der DGRe bzw. der GzFWR. Matthias Rehers und Matthias Wenzel wurden aus dem Vorstand verabschiedet, dafür wurden Stefanie Gonschorek und Hanna Grönheim in den Gesamtvorstand gewählt.
Die AG Leitstelle publizierte erfolgreich zwei Studien. Sowohl PSAP-G One wie auch EXPECT erreichten in der Fachöffentlichkeit eine hohe Reichweite. Ende Oktober war die DGRe Gründungsmitglied des “Bündnis Pro Rettungsdienst”. Im Dezember wurde das zweite Mal der DGRe-Hochschultag mit großem Erfolg durchgeführt.
Ende 2022 hatte die DGRe 336 Mitglieder. Knapp 3900 Personen folgten der Gesellschaft auf Facebook, 1361 auf LinkedIn, 1356 auf Instagram, 310 jeweils auf Twitter und YouTube.
2021: Aus der GzFWR wird die DGRe

Am 06.04.2021 beschloss die Mitgliederversammlung der Gesellschaft eine Namensänderung. Aus der Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft im Rettungsdienst wird die Deutsche Gesellschaft für Rettungswissenschaften.

Thomas Hofmann, der erste Vorsitzende der DGRe, erläutert die Gründe für die Namensänderung: „Zum einen wollten wir unsere aktivere Rolle in der rettungsdienstlichen Wissenschaft betonen, denn diese geht mittlerweile über eine reine Förderung hinaus. Zum anderen wollten wir pragmatisch einen eingängigeren und griffigeren Namen für unsere Organisation und mit dem neuen Namen der Fachgesellschaft denken wir, dass wir beide Ziele erreichen konnten“. Die Rettungswissenschaft ist als berufswissenschaftlicher Arm der Notfallsanitätertätigkeit zu verstehen und ist im englischsprachigen Raum als „Paramedicine“ oder „Paramedic Science“ bekannt. Sie ist eine Symbiose aus Notfallmedizin, Gesundheitswissenschaften und öffentlicher Sicherheit. Darüber hinaus beschäftigten sich die Rettungswissenschaften auch mit Themen der angrenzenden Bezugswissenschaften wie beispielsweise Medizin, Psychologie, Medizintechnik, Erwachsenenbildung, Kommunikation, Management und Versorgungsforschung.
Über die Namensänderung hinaus ist die Satzung und damit das Profil und die Ziele der Gesellschaft unverändert geblieben.
Neben der Namensänderung war das Jahr 2021 geprägt durch einen starken Mitgliederzuwachs sowie erfolgreich durchgeführte Veranstaltungen. Das 1. Symposium zur Förderung der Wissenschaft im Rettungswesen war ein voller Erfolg, eine Podiumsdiskussion, ein Minisymposium sowie der erste DGRe-Hochschultag führten zu einer deutlich besseren Sichtbarkeit der Gesellschaft in der Fachöffentlichkeit.
Am Ende des Jahres 2021 hatte die DGRe 241 Mitglieder, viele tausende Interessierte folgen der Gesellschaft auf Facebook, Instagram, LinkedIn, YouTube und Twitter.
Das Jahr 2020

Im Jahr 2020 intensivierten wir unsere Anstrengungen, die Eintragung als Verein und die Anerkennung der Gemeinnützigkeit zu erlangen. Die Befragung zur Berufstreuestudie, deren Erstellung und ihre Publikation nahmen einen großen Teil unserer Kapazitäten in Anspruch. Die Veröffentlichung der Studienergebnisse war ein voller Erfolg. Innerhalb weniger Tage nach der Publikation war sie bereits über 2000 mal heruntergeladen worden. Die GzFWR-Sektion Bildung startete mit ihren monatlichen Sektionstreffen, unser Graduierten-Forum und unser Podcast “Notfall.Rettung.Wissenschaft” wurden geboren. Zudem startete die GzFWR die Begleitung von wissenschaftlichen Qualifikationsarbeiten mit rettungsdienstlichen Themen und begann mit der Ausarbeitung weiterer Studienvorhaben, so wie der Leitstellenstudie PSAP-G-ONE, die gemeinsam mit dem Fachverband Leitstellen e.V. durchgeführt wird.
Die GzFWR wurde durch ihre Aktivitäten in der Fachöffentlichkeit sehr stark wahrgenommen, sodass auch die Mitgliedszahlen stiegen.
Darüber hinaus war das Jahr stark von der Corona-Pandemie bestimmt. So mussten etwa das geplante Symposium auf 2021 verschoben und die interne Klausurtagung abgesagt werden.
Ende des Jahres 2020 hatte die GzFWR 95 Mitglieder und beinahe 2000 Interessierte, die der Gesellschaft auf Facebook folgten.
Das Jahr 2019
Das Gründungsjahr war geprägt von einem starken Mitgliederzuwachs und den ersten internen Projekten. So planten wir die unser erstes eigenständiges Forschungsprojekt „Berufstreuestudie“ und führten ab November 2019 die erste Datenerhebung mit einer überwältigenden Rücklaufquote durch. Daneben bewarben wir über die sozialen Medien viele Fragebögen von Forschenden zu rettungswissenschaftlichen Projekten.
Zudem starteten die Planungen für das “1. Symposium zur Förderung der Wissenschaft im Rettungswesen”, welches im Juni 2020 in Kooperation mit der Hochschule Würzburg-Schweinfurt in Würzburg stattfinden sollte. Am Ende des Jahres hatte die GzFWR 39 Mitglieder und über 1000 Interessierte folgten uns auf Facebook.

Die Gründung
Am 06. April 2019 trafen sich zehn Personen in Düsseldorf um die Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft im Rettungsdienst zu gründen. Alle Teilnehmer*innen waren Notfallsanitäter*innen mit abgeschlossenem Studium oder Studierende. Gemeinsam wurden die Vereinssatzung sowie die Gebühren- und Geschäftsordnung erstellt. Daneben wurden der Vorstand und weitere Funktionsträger gewählt.
Die Gründung der Gesellschaft löste bei allen Beteiligten eine regelrechte Aufbruchstimmung aus. Dennoch sollte es noch ein wenig dauern, bis sie als Verein eingetragen war. Mehrere Satzungsänderungen und damit Mitgliederversammlungen waren auf Wunsch des Finanzamtes und des Registergerichts notwendig, so dass die Gemeinnützigkeit erst im Mai 2020 anerkannt werden sollte. Im Dezember 2020 sollte dann die Eintragung der GzFWR in das Vereinsregister in Aachen folgen.
Die Gründungsidee
Mitte 2018 führten drei Retter eine Onlinediskussion auf einer sozialen Plattform. Das genaue Thema ist ihnen heute nicht mehr bekannt. Während dieses Austauschs stellten sie relativ schnell fest, dass zahlreiche wissenschaftliche Erkenntnisse für die Bearbeitung vieler rettungsdienstrelevanter Themen fehlten.
Es entwickelte sich regelmäßige, lose Gespräche zwischen den drei Notfallsanitätern und nach einem längeren gehaltvollen Austausch trafen sie sich im Oktober 2018 zu einem persönlichen Kennenlernen. So kam es, dass ein Bildungswissenschaftler, ein Medizinstudent und ein Wirtschaftswissenschaftler sich über die Notwendigkeit neuer Ansätze für die rettungsdienstliche Praxis austauschten und im Verlauf dieses Treffen die Idee entwickelten, diese neuen Ansätze personenunabhängig auf institutionelle Beine zu stellen. Sie entschieden sich dafür, die Gründung eines Vereines anzustoßen. Die Idee der GzFWR war damit geboren.